Hans von Dohnanyi

deutscher Jurist; Reichsgerichtsrat; Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus; war verh mit Christine Bonhoeffer, einer Schwester von Klaus und Dietrich Bonhoeffer; wurde ohne gerichtliche Verhandlung und Verurteilung im KZ Sachsenhausen ermordet

* 1. Januar 1902 Wien (Österreich)

† 9. April 1945 KZ Sachsenhausen (erschossen)

Wirken

Hans von Dohnanyi wurde am 1. Jan. 1902 in Wien als Sohn des ungarischen Komponisten und Pianisten Ernst (Erno) v.D. und einer deutschen Mutter geboren. Als die Ehe der Eltern bald zerbrach, kam er frühzeitig mit der Mutter und einer Schwester nach Berlin, wo er das Grunewald-Gymnasium durchlief und dann in Berlin auch Jura studierte. In Berlin wuchs er in naher Berührung mit den Familien Bonhoeffer, Delbrück und Harnack auf. v.D. heiratete später Christine Bonhoeffer, eine Schwester des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer.

Nach Ablegung der juristischen Staatsexamen wurde v.D. ins Reichsjustizministerium berufen, arbeitete in den Referaten für Völker-, Staats- und Verwaltungsrecht, sowie für Hoch- und Landesverrat und war gleichzeitig als persönlicher Referent verschiedener Justizminister tätig. Diese Stellung vermittelte ihm eine frühe Einsicht in das wahre Wesen des Nationalsozialismus. Schon unter Brüning, den er als junger Assessor in Kabinettssitzungen kennengelernt hatte, setzte er sich für den Erlaß eines strengen Uniformverbotes gegen die nationalisitischen Radikalisten ein.

Nach dem Reichstagsbrand versuchte v.D. ...